Reisetagebuch Nr. 4

Schweiz

Drei unglaublich tolle Orte aus den Schweizer Alpen: Adelboden und die 600 Meter tief zu Tal fallenden Engstligenfälle. Ein Campingplatz direkt am am Ufer des Thunersees und eine Nacht oberhalb des Bachalpsees über Grindelwald. Das alles dokumentiert mit der neuen Canon Eos R5 dem Canon RF 100-500mm, Canon RF 35mm 1.8 und dem Canon RF 15-35mm.

Tag 1 von 3

Hast du schon einmal einen so gewaltigen Wasserfall aus nächster Nähe hören, fühlen und sogar sehen dürfen? Ich nicht. Ein kleiner Tipp von dem lieben Team von www.swiss-paws.ch hatte mich auf die Idee gebracht, meine letzte freie Woche im September 2020 dafür zu nutzen wieder raus zu kommen. Wieder Berge zu sehen. Der Tipp war simpel aber unglaublich reizvoll.

Die Engstligenfälle in Adelboden. Ein gewaltiger Wasserfall der 600 Meter tief zu Tal fällt. Der zweitgrößte Wasserfall der Schweiz. Da bleibt kein Grund mehr überlegen zu müssen. Schnell war meine Wandertruppe zusammengestellt. Raphael und Sergej meldeten sich ohne lange zu überlegen und schon ging es los. Unsere Reise startete in Ratingen und das erste Ziel hieß Adelboden.

Angekommen ging es wieder los. Das Gefühl seine Wanderschuhe anzuhaben. Den Rucksack noch ein letztes Mal zu packen, bevor es nach ganz oben ging. Ich liebe die Vorbereitungen mindestens genauso wie die Reise und das Wandern selbst. Im Tal hat man zwei Möglichkeiten. 1. die Gondel zu nehmen oder 2. selbst hoch zu wandern. Natürlich hatten wir uns für Zweiteres entschieden. Den Wasserfall in einem Youtube-Video zu sehen ist eine Sache – persönlich davor zu stehen ist eine ganz andere Geschichte.

Der Aufstieg zu den Wasserfällen ist simpel und etwas steil an einigen Stellen. Die Engstligenfälle hört man lange bevor man sie sieht. Wenn man jedoch das erste Mal vor diese tritt ist es einfach ein überwältigender Anblick. Ich selbst stand noch nie vor einem Wasserfall dieser Größe. Die Kraft des Wassers ist nicht nur zu hören, sondern auch zu spüren. Allein der erste Augenblick war die ganze Anfahrt und die Kraft bis hier her es wert.

Tag 2 von 3

Seit meinem ersten Besuch auf einem Campingplatz in den italienischen Dolomiten bin ich einfach besessen von diesen Plätzen. Das Leben auf einem Campingplatz ist immer auf das nötigste reduziert. Ich liebe es mein Zelt aufzubauen, meinen Schlafsack zurecht zu legen, meine Ausrüstung nochmal neu zu sortieren. Alles entschleunigt. Alles stressfrei. Bevor es weiter zum Bachalpsee ging, haben wir uns für eine kleine Zwischenpause entschieden.


Der Campingplatz Manor Farm 1 lag genau zwischen Adelboden und Grindelwald. Die perfekte Adresse für einen entspannten Tag am Ufer des Thunersees. Angekommen, Platz gemietet, Zelte aufgebaut, etwas leckeres zum trinken besorgt und ab ging es zum Ufer. Den Abend haben wir im Sonnenuntergang direkt am Campingplatz ausklingen lassen.

Tag 3 von 3

In den Bergen bin ich immer auf der Suche nach der Stille. Nach der Ruhe für meine Seele. Es ist wie Meditation. Umgeben von Bergen wird mir erst bewusst wie unbedeutend vieles ist. Wie klein unser Leben ist. Du gehst immer als eine Person und kommst als eine andere wieder zurück. Wie ein Neustart für einen Computer. Mitten in der Stadt werde ich erdrückt von allem. Es ist beinahe wie ein Gefängnis. Aber hier Draußen, so weit weg von dieser Masse, fühle ich die Freiheit. Es zieht mich förmlich in die Berge. Hier in Grindelwald habe ich dieses Gefühl wieder spüren dürfen. Weit oberhalb des Bachalpsees. Einfach hinsetzen und die Demut spüren. Auf den Boden der Tatsachen zurückkehren.

Diese Leidenschaft kriege ich nie mit Worten beschrieben. Doch es fühlt sich einfach wahnsinnig an. Grindelwald selbst ist ein unbeschreiblich schöner Ort. Je weiter man über den Ort steigt desto schöner wird es. Oberhalb Grindelwalds ist die Station First. Wenn man den Beschilderungen folgt, dann erreicht man in sehr kurzer Zeit den Bachalpsee. Bestreitet man die Route im Regen, dann fühlt man sich wie in den Highlands in Schottland. Es ist einfach magisch.

Noch schöner ist es, wenn man am Bachalpsee angekommen ist. Das spannende ist nicht das bereits Bekannte, sondern immer das Unbekannte. Ein See so weit oben in den Bergen hatte ich noch nie gesehen. Zumindest nicht in dieser Größe und mit diesem Panorama drum herum. Es war und ist immer noch überwältigend.

Der Regen sorgte tatsächlich dafür, dass wir allein da oben waren. So ein Hotspot ganz für uns allein. Auch ich muss mal ab und zu dieses Glück haben. Unsere Wanderung endete nicht am Bachalpsee. Etwa gute 30 Minuten ging es noch über inoffizielle Wege weiter hoch. Wir wollten von oben auf den Bachalpsee hinunterblicken können. Auch hier hatten wir einen sehr guten Tipp von dem Team von www.swiss-paws.ch bekommen.

Oben angekommen hätte es besser nicht sein können. Eine Aussicht wie aus einem Bilderbuch. Gerade angekommen und die schweren Lasten abgelegt, zeigte sich auch schon die Sonne. Das Licht brach durch die Wolken und erleuchtete das Tal in dem Grindelwald liegt. Nicht nur fotografisch war es mein Highlight des Jahres. Es war auch für die Seele ein einzigartiger Moment der unvergesslich bleibt.

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Comments Expand -
  1. Hallo, ich bin stolz darauf euch sagen zu können das ich teil der wundervollen Reise war! Ein echtes Erlebnis! Ich denke allein die Bilder sprechen für sich, oder? Kann auch nur bestätigen was Maximilian in seinem erlebnis so detailreich umschrieben hat. Die Aussicht und das Panorama auf die Berge, einfach diese gewaltige Masse mit den eigenen Augen zu sehen, unbeschreiblich! Ganz zu schweigen von dem Wasserfall.. Wenn mann davor steht und die Gewalt des Wassers höt und spürt, Gänsehautgefühl!!! Ich kann nur jedem der sowas noch nicht gesehen hat, nur dringlichst empfehlen. Und ich freue mich schon auf unseren nächsten Trip Ende des Jahres (Lofoten), soviel kann ich schon mal verraten : D

  2. Hallo Maximilian,
    ein sehr schöner Reisebericht von eurem Ausflug in die Schweiz. Die Bilder und die Schreibweise der Geschichte geben mir das Gefühl ich muss doch noch einmal in die Schweiz zurück kehren. Dabei habe ich eigentlich mit dem Land letztes Jahr abgeschlossen. Es gibt doch noch so vieles zu entdecken! Besonders die Engstligenfälle haben mich fasziniert.
    Ich freue mich darauf bald hoffentlich mehr zu lesen.

  3. Wie immer unglaublich schön und realistisch geschrieben,dadurch bekommt man das Gefühl ,selber dabei zu sein und hat den drang seine Koffer zu packen und wieder auf Reisen zu gehen.

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